Wie wird Geschichte gemacht? Archivpädagogisches Angebot des Grundbuchzentralarchivs in Kornwestheim
Am 20. Juli 2023 besuchte die Klasse 6c der Realschule Bissingen während ihrer Projektwoche das archivpädagogische Angebot des Grundbuchzentralarchivs in Kornwestheim.
Dort erhielten die Schülerinnen und Schüler die Antwort darauf „Wie wird Geschichte gemacht“ und welche Rolle dabei Archive spielen. Dazu gab es eine Führung durch das Grundbuchzentralarchiv. Es wurden verschiedene Schadensbilder an Unterlagen angesehen und überlegt, wodurch diese verursacht sein könnten. Um zu erfahren, wie mühevoll Schreiben früher war, wurden Gänsefedern zugeschnitten und eigene Schreibversuche gestartet.
Im Folgenden geben die Schüler-Reporterinnen und Reporter der Klasse 6c einige ihrer Eindrücke wider.
Bericht der Schüler-Reporterinnen und Reporter
Archiv und Magazin
Wir, die Klasse 6c der RSB, waren am 20.7.2023 im Kornwestheimer Grundbuchtzentralarchiv.
Wir wurden vom Leiter des Archivs, Herrn Aumüller, durch die Magazinräume geführt. Dort sind knapp 13,5 Millionen Grundbuch-Unterlagen in den Regalen gelagert. Allein eine Regalreihe wiegt 14 Tonnen. Die Magazinräume werden gekühlt und überwacht, denn bei großer Hitze und hoher Luftfeuchtigkeit gehen die Unterlagen kaputt. Die Wände sind gedämmt und der Raum ist dunkel.
Im Magazinbereich gibt es auch alte Bücher aus dem 18. Jahrhundert. So ein altes dickes Buch wiegt zwischen 8 und 10 Kilogramm. An manchen Büchern gibt es sogenannte Biernägel, die damals verhinderten, dass das Buch kaputtgeht, wenn Tinte oder andere Flüssigkeiten auf den Tisch auslaufen.
In einem Magazin gibt es ein Beispiel für sogenannte Fluchtkisten. Früher hat man darin wichtige Dokumente aufbewahrt. Wenn ein Gebäude dann zum Beispiel in Flammen stand, konnte man die Dokumente schnell mitnehmen.
In dem Archiv in Kornwestheim werden nur Grundbuchunterlagen aufbewahrt. Grundbücher sind Bücher in denen steht, wem welches Grundstück gehört.
Projekt
Was haben wir gemacht:
Wir waren in der Werkstatt. Dort lernten wir mit Gänsefedern und Tinte auf Papier zu schreiben, so wie früher. Davor mussten wir das Ende der Feder spitzen und dann nochmal in die Mitte einschneiden. Die Federkiele wurde zuvor in erhitztem Sand gehärtet. Innen im Kiel gibt es eine so genannte Seele. Diese musste man mit einer Pinzette entfernen.
Wir haben auf dem Blatt sehr fleißig geübt. Zum Schluss haben wir uns ein Diplom geholt und es ausgefüllt.
Feedback: Es hat Spaß gemacht, aber war nicht sehr einfach
Funfacts: Wenn man die Unterlagen alle nebeneinander stellt, ergibt es eine Strecke von 163km.
Erst seit 2012 ist das Archiv in Betrieb. Davor war dort die Produktion der Schuhmarke Salamander. Der Aufbau des Archivs und die Einlagerung dauerte ganze 5 Jahre.
Die alten Unterlagen vor 1900 dürfen von jedem im sogenannten Lesesaal angeschaut werden.
Reporterinnen und Reporter: Lukas Petricevic, Lisa Waldenmaier, Nela Bergauer
Berichtsschreiber: Domenik Galesic, Lukas Petricevic
Fotos: LA GBZA & Hannah Bauer