Aufarbeitung Kinderverschickung Baden-Württemberg
Seit 2019 erreichten das Landesarchiv zahlreiche Anfragen zum Thema Kinderkurheime. Im Mai 2022 wurde daher das Projekt Kinderverschickung Baden-Württemberg eingerichtet. Aufbauend auf den vorhandenen Erfahrungen aus den Recherchen für andere Betroffene aus stationären Einrichtungen der Jugend- und der Behindertenhilfe befasst sich dieses Projekt mit der Aufarbeitung des Themas "Verschickung".
Ihre Ansprechpartnerinnen sind:
Corinna Keunecke: corinna.keunecke@la-bw.de
Tel. +49 711 212-4242
Sina Fritsche: sina.fritsche@la-bw.de
Tel. +49 711 212-4241
Johanna Weiler: johanna.weiler@la-bw.de
Tel. +49 711 212-4225
Bei Interesse an unserem Newsletter, der etwa 3x jährlich erscheint, wenden Sie sich bitte an Corinna Keunecke.
Leider können wir eine persönliche Recherche für Sie seit dem 01.01.2024 nicht mehr übernehmen. Die Gründe hierfür möchten wir Ihnen gerne kurz erläutern.
Bereits seit Beginn des Projekts „Heimerziehung“ im Jahr 2012 bietet das Landesarchiv Recherchen für Betroffene an. Auch in den Folgeprojekten zur Zwangsunterbringung und zur Kinderverschickung konnte dieser Service weiterhin angeboten werden. Seit dem Start des aktuellen Projekts zur Kinderverschickung im Mai 2022 wurden bereits rund 80 Recherchen für Betroffene durchgeführt; aktuell bearbeiten wir noch rund 30 Rechercheanfragen.
Beim Projekt Kinderverschickung handelt es sich um zeitlich befristetes Drittmittelprojekt; die Finanzierung endet zum 31.10.2024. Aufgrund dieser Frist sowie den zeitintensiven Vorbereitungen für die Abschlussveranstaltung und die Ausstellungseröffnung im Oktober 2024 konnten wir neue Rechercheaufträge leider nur noch bis Ende 2023 annehmen. Diesen Termin hatten wir im Herbst 2023 über unseren Newsletter und Presseverteiler kommuniziert und hoffen, dass möglichst viele Menschen davon erfahren haben.
Als Hilfestellung und Service, der die persönliche Recherche für Betroffene ersetzen wird, haben wir im März 2024 einen Rechercheführer zum Thema Kinderverschickung veröffentlicht. Dieser soll Betroffene und andere Interessierte anleiten und befähigen, eigene Recherchen erfolgreich durchzuführen. Er findet sich weiter unten auf dieser Seite unter der Klappe "Eigene Recherchen".
Selbstverständlich können Sie sich jederzeit an die Abteilungen des Landesarchivs wenden, wenn Sie selbst Unterlagen recherchieren möchten. Die Kolleginnen und Kollegen beraten Sie gerne.
Rückblick auf die Veranstaltung "Quellen zur Erforschung der Kinderverschickung" - Pinnwand zur Vernetzung von Forschenden
Am 24.10.2023 fand im Hauptstaatsarchiv Stuttgart eine Informationsveranstaltung zum Thema „Quellen zur Erforschung der Kinderverschickung“ statt.
Eines der im Projekt erarbeiteten Hilfsmittel für die Forschung ist das Verzeichnis der Kinderkurheime in Baden-Württemberg (Download unter der Klappe "Verzeichnis Erholungsheime Baden-Württemberg). Es wurde in einer ersten Fassung im November 2022 veröffentlicht, in einer zweiten im Juli 2023. Mittlerweile sind 449 baden-württembergische Einrichtungen erfasst. Das Verzeichnis wurde bei der Veranstaltung vorgestellt, seine Erstellung erläutert und der aktuelle Wissensstand aufgezeigt. Zudem wurde in mehreren Vorträgen anhand von Beispielen auf die vielfältigen Möglichkeiten hingewiesen, das Thema Kinderverschickung zu erforschen. So hat sich für uns seit Beginn des Projekts im Mai 2022 gezeigt, dass viel mehr Unterlagen überliefert sind, als wir zunächst dachten. Zwar hat sich unser erster Eindruck, dass es kaum personenbezogene Unterlagen gibt, bestätigt, jedoch sind viele andere Archivalien wie Aufsichtsakten, Bauakten, Prospekte, Elternbriefe und vieles mehr sowohl im Landesarchiv als auch in Kommunalarchiven überliefert und bieten somit eine ausgezeichnete Quellenbasis für Forschungen. Der Verein Aufarbeitung Kinderverschickungen Baden-Württemberg e.V. hat sein Zeitzeugenarchiv vorgestellt, das sich ebenfalls als Quellenbasis für die Forschung anbietet.
Hier finden Sie die Power Point Präsentation mit den Beiträgen des LABW und die Power Point Präsentation mit dem Beitrag des AKVBW e.V., jeweils als PDF.
Auf vielfachen Wunsch haben wir eine Pinnwand zur Vernetzung von Forschenden eingerichtet und bei der Veranstaltung freigeschaltet, die Sie hier finden. Wir freuen uns über regen Austausch!