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10.03.2023

Start der Ausstellung "Mit Brief und goldenem Siegel"

Goldbulle Fürstenerhebung 1623
Detail der Fürstendiploms Kaiser Ferdinands II. für Graf Johann von Hohenzollern-Sigmaringen vom 28. März 1623
Vorlage: Landesarchiv Baden-Württemberg, Aufnahme: reform design

Vor 400 Jahren, am 28. März 1623, wurden zwei schwäbische Hohenzollerngrafen durch Ferdinand II., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation, in den erblichen Reichsfürstenstand erhoben. Das Staatsarchiv Sigmaringen widmet diesem für die Geschichte der Region zwischen oberem Neckar und oberer Donau nicht ganz unbedeutenden Ereignis eine Ausstellung, die am Mittwoch, den 29. März ihre Tore öffnet. Im Mittelpunkt stehen die beiden feierlichen Fürstendiplome für die Grafen Johann Georg von Hohenzollern-Hechingen und Johann von Hohenzollern-Sigmaringen. Beide waren in der Frühphase des Dreißigjährigen Krieges eifrige Verfechter der katholischen Sache.

Prunkvolle Urkunden und Handschriften aus dem Staatsarchiv und der Fürstlich Hohenzollernschen Hofbibliothek illustrieren neben bildlichen Objekten aus den Fürstlichen Sammlungen die Vorgeschichte, den Kontext und die Folgen der Standeserhöhung. Zu den Höhepunkten der historischen Rückschau zählt die reich bebilderte, aber nur selten gezeigte Hauschronik der Grafen von Zollern aus dem 16. Jahrhundert, die als Leihgabe der Hofbibliothek den Weg in die Ausstellung gefunden hat. Bereits in diesem aufwändig gestalteten Geschichtswerk wird der Anspruch des Adelsgeschlechts auf den fürstlichen Status auch äußerlich sichtbar.

Ohne die Rangerhöhung wäre es den schwäbischen Hohenzollern kaum gelungen, in den monarchischen Kreis des europäischen Hochadels aufzusteigen. Die politische Dimension dieser Familienkarriere kommt sinnfällig in einem Brief des Erbprinzen Leopold von Hohenzollern an seine Gemahlin Antonia zum Ausdruck. Noch am Abend des 18. Januar 1871 berichtet er von der Proklamation des deutschen Kaiserreichs, die er an diesem Tag als Augenzeuge im Spiegelsaal von Versailles miterlebt und zu der seine spanische Thronkandidatur nicht unwesentlich beigetragen hat.

Die Ausstellung kann bis zum 9. Juni dienstags bis freitags, jeweils 09.30 bis 16.30 Uhr im Gebäude Karlstraße 3 des Staatsarchivs Sigmaringen besucht werden (feiertags geschlossen).

Weitere Informationen finden Sie auf der Ausstellungsseite.