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19.12.2024

„Fahrbare Werkstatt“ soll Kulturgüter retten. Landesarchiv und Landesbibliothek schaffen einen Notfallcontainer an

Notfallcontainer Gruppenfoto
Sie stellten den neuen Notfallcontainer vor (von links nach rechts): Benjamin Zech, Leiter des Instituts für Erhaltung von Archiv- und Bibliotheksgut, Dr. Rupert Schaab, Direktor der Württembergischen Landesbibliothek, Landrat Dietmar Allgaier, Dr. Ursula Hartwieg, Leiterin der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts, Arne Braun, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, und Carmen Kschonsek, stellvertretende Präsidentin des Landesarchivs.
Foto: Landratsamt Ludwigsburg

Unwetter, Brände und andere Katastrophen bedrohen zunehmend auch Kulturschätze. Ein mobiler Notfallcontainer soll sicherstellen, dass im Katastrophenfall wertvolle Güter gerettet werden können. Die Württembergische Landesbibliothek, das Landesarchiv Baden-Württemberg und der Landkreis Ludwigsburg haben am 19. Dezember in Ludwigsburg die erste fahrbare Werkstatt in Baden-Württemberg vorgestellt.

Trotz besonderer Vorkehrungen sind Archive, Bibliotheken, Museen und andere Kultureinrichtungen nicht gegen Katastrophen gefeit – erst im Juli drang Wasser in ein Magazin der Zentral- und Landesbibliothek Berlin ein und beschädigte einen Teil der Sammlung von Büchern, Zeitschriften und Schallplatten. Um wertvolle, oft einmalige Objekte vor dem Verfall zu retten, muss schnell gehandelt werden. Bei der Erstversorgung solcher Kulturschätze soll der neue Notfallcontainer helfen, den die Württembergische Landesbibliothek, das Institut für Erhaltung von Archiv- und Bibliotheksgut des Landesarchivs Baden-Württemberg und die Feuerwehr des Landkreises Ludwigsburg beschafft haben. Damit verfügt Baden-Württemberg als zweites Bundesland über eine solche mobile Werkstatt. Darin können nach einer Havarie Bücher, Archivalien, Kunstwerke und mehr schnell erfasst, gereinigt und sicher verpackt werden – die Voraussetzung für eine erfolgreiche Restaurierung zu einem späteren Zeitpunkt.

„Mit dem Notfallcontainer erhalten die fünf Notfallverbünde der Kultureinrichtungen in Baden-Württemberg eine leistungsstarke Infrastruktur für die Bergung wertvollen Kulturguts. So nachdenklich es stimmt, dass hierfür in großem Umfang private Mittel eingesetzt werden mussten, so dankbar ist die Württembergische Landesbibliothek dem langjährigen Mitglied ihres Fördervereins Robert Matzek, ohne dessen Vermächtnis diese Beschaffung nicht möglich gewesen wäre“, sagt Dr. Rupert Schaab, Direktor der Württembergischen Landesbibliothek. Die Württembergische Bibliotheksgesellschaft übernimmt den Großteil der Summe, die mit Mitteln aus einer Erbschaft von Robert Matzek bestritten wird. Die weiteren Kosten werden vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst, der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) in Berlin und dem Landesarchiv Baden-Württemberg übernommen. Die Kosten für die Anschaffung des Containers betragen rund 250.00 Euro.