Abgesagt
Gräfliche Renaissancegrabmäler in der Stiftskirche - Neues zu ihrer Entstehungsgeschichte

Termin

Wilhelm Kratt (1869-1949), Blick in den Chor der Wertheimer Stiftskirche, Aufnahme ca. 1920 (Vorlage: Generallandesarchiv Karlsruhe 498-1 Nr. 335)
Wilhelm Kratt (1869-1949), Blick in den Chor der Wertheimer Stiftskirche, Aufnahme ca. 1920 (Vorlage: Generallandesarchiv Karlsruhe 498-1 Nr. 335)

04.05.2021 19:30 Uhr

Vortrag von Dr. Marion Diehm, Wertheim

Auf Bitte der Referentin wurde der Vortrag abgesagt.

Im Chor der Wertheimer Stiftskirche erinnert ein imposantes Ensemble von Denkmalen an den hier beheimateten, früheren Adel. Am augenfälligsten ist sicherlich die Tumba mit Baldachin für Graf Ludwig III. zu Löwenstein-Wertheim (1530-1611) und seine Gemahlin Anna (1531-1599), die wir als „Bettlade“ kennen. Stilistisch markiert diese bereits den Übergang zum Frühbarock. Daneben sind es vor allem die großen Wandgrabmäler der Spätrenaissance, die uns mit ihren Bildprogrammen und reichem plastischen Schmuck in ihren Bann ziehen.

Zahlreiche Autoren haben sich im Laufe der Zeit eingehend mit der Entstehung dieser Memorialwerke für Mitglieder der Familien Stolberg-Königstein, Isenburg-Büdingen, Manderscheid oder Eberstein befasst, doch noch immer tauchen neue Fragen auf. Im Rahmen ihrer Forschungen konnte die Referentin bislang unbekannte Künstler identifizieren, offene Datierungen klären und neue Kenntnisse über die Beschaffung von Werkstoffen und Vorlagen gewinnen. Vielleicht gelingt es nun auch, dem Rätsel, wer das Isenburger Epitaph geschaffen hat, näher zu kommen?

Dr. Marion Diehm aus Wertheim schloss ihr Studium der Volkskunde, Kunstgeschichte und Historischen Hilfswissenschaften zunächst mit ihrer Magisterarbeit über die Entstehungsgeschichte des Wertheimer Museums und des Historischen Vereins Wertheim ab. Anschließend promovierte sie über die oberfränkische Porzellanmanufaktur Reichmannsdorf. Nach ihrem Volontariat am Schleswig-Holsteinischen Landesmuseum Schloss Gottorf arbeitete Frau Dr. Diehm in diversen Museen, darunter an der Graphischen Sammlung der Universität Tübingen oder an der Anhaltischen Gemäldegalerie in Dessau sowie für verschiedene Retrokonversionsprojekte im Landesarchiv Baden-Würrtemberg. Frau Diehm forschte intensiv zur Kulturgeschichte ihrer Heimatstadt, darunter über den Maler und Fotografen Carl von Jagemann (1819-1883).