Mittelalterliches Relikt oder zukunftsweisendes Modell? Der Schwäbische Bund als Landfriedenswahrer im Heiligen Römischen Reich

Termin

Wappenschild des schwäbischen Bunds
Blick von der Brücke auf das Hauptstaatsarchiv Stuttgart

11.02.2023 15:00 Uhr

Wappenschild des schwäbischen Bunds
Heiliger Georg mit Fahne, Wappenschild des Schwäbischen Bundes, 1522 (Wikimedia Commons)

Vortrag von Prof. Dr. Horst Carl, Giessen

Der Schwäbische Bund, 1488 als Zusammenschluss schwäbischer Reichsstände gegründet, wird sicherlich in den Bauernkriegsjubiläen 2025 wieder zu einiger Bekanntheit gelangen, da es vor allem das von ihm organisierte Heer gewesen ist, das den Bauernaufstand in Württemberg und Franken blutig beendete. Es wäre jedoch zu kurz gegriffen, darauf seine geschichtliche Bedeutung einzugrenzen. In den knapp 50 Jahren seines Bestehens bis 1534 hat der Schwäbische Bund die südwestdeutsche Geschichte in vielerlei Hinsicht geprägt; mit seiner Organisation föderativer Landfriedenswahrung hat er aber auch die Umgestaltung des Heiligen Römischen Reiches beschleunigt. Seine landesgeschichtlichen Wirkungen hingegen sind nicht nur wegen Bauernkrieg und Reformation umstritten. Der Vortrag möchte die Bedeutung dieser verfassungsgeschichtlich bedeutendsten Einung der älteren deutschen Geschichte in Erinnerung rufen.

Prof. Dr. Horst Carl ist Inhaber des Lehrstuhls für frühe Neuzeit an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Er habilitierte sich über "Der Schwäbische Bund 1488-1534" an der Universität Tübingen.