Der Schöpflin-Preis 2024 geht an Simone Wagner

Termin

500x400;
Luftbild des Fridolinmünsters und einiger Gebäude des ehemaligen Damenstifts Säckingen;
copyright Landesamt für Denkmalpflege im RP Stuttgart;
Schöpflin-Preis 2024
Luftbild Fridolinmünster;
ehemaliges Damenstift Säckingen
780x275
Schöpflin Preis 2024

07.05.2024 19:00 Uhr

Förderpreis für Nicolas Schmitt

500x400;
Luftbild des Fridolinmünsters und einiger Gebäude des ehemaligen Damenstifts Säckingen;
copyright Landesamt für Denkmalpflege im RP Stuttgart;
Schöpflin-Preis 2024
Luftbild des Fridolinmünsters und einiger Gebäude des ehemaligen Damenstifts Säckingen
© Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart/Foto: Otto Braasch, L8512/018-01_4428-30

Nach einer längeren Pause nicht zuletzt aufgrund der Folgen der Corona-Pandemie kann der Förderverein des Generallandesarchivs Karlsruhe e.V. wieder den Johann-Daniel-Schöpflin-Preis vergeben. Preisträgerin des Jahres 2024 ist Frau Simone Wagner für ihre Erfurter Dissertation "Geschlecht und Urbanität. Die Autorität von Äbtissinen und Pröpsten in südwestdeutschen Stiften". Aufgrund der vielen qualifizierten Bewerbungen wird zum dritten Mal ein zusätzlicher Förderpreis vergeben. Die Preisverleihungen erfolgen in einer öffentlichen Feierstunde mit Vortrag der Preisträgerin Simone Wagner am Dienstag, den 7. Mai 2024, um 19 Uhr.

Simone Wagner vergleicht die Grundlagen der Autorität von Äbtissinnen und Pröpsten südwestdeutscher Stifte im 15. und 16. Jahrhundert. Während dieser Zeit häuften sich Konflikte um die stiftischen Vorsteher⁄innen, in denen ihr Amt ausgehandelt wurde. Wie die Pröpste leiteten auch die Äbtissinnen ihre Autorität aus ihrem Amt ab und litten nicht unter einem geschlechtsspezifischen Legitimationsdefizit. Dennoch beeinflussten geschlechtsspezifische Verhaltenserwartungen die Amtsführung von Äbtissinnen und Pröpsten. Diese Erwartungen betrafen die Bereiche ideelle und biologische Mutterschaft, Sexualität und körperliche Gewalt.

Simone Wagner studierte Mittelalter- und Renaissancestudien an der Universität Freiburg. Ihre Dissertation entstand im Kontext des DFG-Projekts "Religion and Urbanity. Reciprocal Formations" am Max-Weber-Kolleg der Universität Erfurt. Seit April 2023 ist sie an der Universität Potsdam als Wissenschaftliche Mitarbeiterin beschäftigt.

Der außerordentliche Förderpreis geht an Herrn Nicolas Schmitt für seine Heidelberger Masterarbeit "Ein Weltreich aus Worten. Das Projekt Cristóbals de Rojas y Spinola zur Errichtung einer deutsch-spanischen Ostindienkompanie an den Höfen von Wien und Madrid 1660–1663". Darin untersucht er die maßgeblich durch den Franziskanermönch Cristóbal de Rojas y Spinola getragenen Pläne des Kaiserhofs, sich in enger Anlehnung an Spanien im Ostindienhandel festzusetzen. Schmitt konzeptualisiert das frühneuzeitliche Phänomen der Projektemacherei als Spiel mit Zukunftsentwürfen, mit denen die Projektemacher ihre stets prekäre Situation abzuwenden und einen gesicherten Platz am Hof zu erlangen suchten.

Nicolas Schmitt studierte Geschichte und Historische Hilfs- und Grundwissenschaften an der Universität Heidelberg. Seit Oktober 2022 arbeitet er an seiner Dissertation.

Der Schöpflin-Preis des Fördervereins des Generallandesarchivs Karlsruhe wird seit 2008 an die Verfasser herausragender akademischer Abschlussarbeiten vergeben, die unter Verwendung der Quellen des Generallandesarchivs Karlsruhe entstanden sind.