09.01.2025 19:30 Uhr
Vortrag von Konstantin Huber
In den letzten Jahren hat das Archiv des Enzkreises in Pforzheim die Geschichte des Dreißigjährigen Kriegs im Raum um Pforzheim erstmals umfassend wissenschaftlich aufgearbeitet. Das Hauptaugenmerk des Projektes liegt dabei auf den Lebensbedingungen und Überlebensstrategien der Einwohnerschaft, also des sogenannten „einfachen Volkes“ in den Städten und Dörfern des Großraumes Pforzheim. Obwohl sich hier keine größeren Schlachten ereigneten, erlitten zahlreiche Städte und Dörfer mehr oder weniger große Zerstörungen. Viele Menschen wurden Opfer der oft grausam vorgehenden Truppen aller Kriegsparteien, weitaus mehr noch kamen jedoch durch Seuchen und Hunger zu Tode.
Der Dreißigjährige Krieg im Großraum Pforzheim wurde bislang weder wissenschaftlich noch heimatkundlich aufgearbeitet. Diese Lücke schließt das Projekt des Kreisarchivs mit einer Ausstellung, eine Buchpublikation und einer Website mit zahlreichen Dokumenten. Im Mittelpunkt steht dabei die Auswertung von weitgehend unbekannten Primärquellen staatlicher Archive sowie der Kirchenbücher als bevölkerungsgeschichtlichen Quellen. Die konfessionellen Gegensätze werden vor allem anhand der Klöster und ihrer Territorien (Maulbronn, Herrenalb) thematisiert. Einen wichtigen Part nimmt die ebenfalls bislang unerforschte Geschichte des württembergischen Landgrabens im östlichen und südlichen Enzkreis ein. Aufbauend auf Bilanzen zum Bevölkerungsrückgang und Gebäudeverlusten wird auch die Wiederaufbauphase nach den Westfälischen Friedensschlüssen thematisiert, die schon bald durch die Kriege Ludwigs XIV. unterbrochen wurde.
Konstantin Huber ist Archivar des Enzkreises und hat dieses Projekt initiiert. Mit seinem Vortrag wird eine Ausstellung zur gleichen Thematik im Staatsarchiv eröffnet.
Eintritt frei
In Zusammenarbeit mit dem Historischen Verein Ludwigsburg