hybrid-Vortrag: Nur keine Nachrichten sind gute Nachrichten – Wertheim und seine Juden im Rahmen der Judenpolitik des 16. Jahrhunderts

Termin

21.10.2025 19:30 Uhr

hybrid-Vortrag von Dr. Rotraud Ries, Herford

Die Stellung der Juden in der mittelalterlichen Gesellschaft geht auf christliche Wertvorstellungen zurück. Voraussetzung hierfür war die enge Verzahnung von Kirche und Staat im mittelalterlichen Alteuropa. Sie wurde infolge der Reformation auf eine neue Grundlage gestellt. Welche Folgen hatte das für die Juden und wie wurden diese von den Schriften und Predigten der Reformatoren, von den scharfen Tönen der lutherischen Orthodoxie in der Konfessionalisierungszeit getroffen? Denn es war ja vor allem der große Reformator Martin Luther, der sich in neuer Schärfe gegen die Duldung der Juden aussprach.

Die Grafschaft Wertheim ist ein gutes Beispiel für eine Judenpolitik, die sich diese Haltung nicht zu eigen machte. Doch genauso gab es Städte und Territorien, in denen Luthers Lehre zur Maxime der Judenpolitik wurde wie in Württemberg. Wie das vor sich ging und wer mit welchen Mitteln die öffentliche Meinung beeinflusste, zeigt politische Methoden, die auch heute durchaus noch aktuell sind.