05.02.2025 19:00 Uhr - 20:30 Uhr
Ein Vortrag von Jan Wiechert
Stuttgart im Dezember 1879: Der Zimmermann Johann Waibel aus Kupferzell ermordet seinen Bruder, dessen Frau und zwei von dessen Kindern, zwei weitere Kinder überleben die Attacke schwer verletzt. Von Beginn an werfen das Motiv und das seltsame Verhalten des Täters Fragen auf und lassen an seiner psychischen Gesundheit zweifeln.
Dennoch: Der Kriminalfall befeuert in Württemberg die politische Diskussion um die Todesstrafe, die in diesen Jahren das Deutsche Reich bewegt. Auch hier, wo König Karl von Württemberg und seine Regierung seit über einem Jahrzehnt für die Begnadigung aller Todeskandidaten gesorgt haben, wird der Ruf nach dem Fallbeil laut.
Der Fall Waibel ist nicht nur ein spektakulärer Fall der Kriminalgeschichte, er verweist auch auf große Fragen der Justizpolitik und wirft seine Schatten bis in die Zeit der NS-Diktatur.
Der Historiker und Schriftsteller Jan Wiechert hat den Fall Waibel intensiv recherchiert, erzählt in seinem Vortrag über das fast vergessene Verbrechen von 1879 und ordnet die politischen Hintergründe ein, die die Frage der Todesstrafe im 19. Jahrhundert begleiten.
Termin: 5. Februar 2025, 19 Uhr
Ort: Hoftheater Öhringen, Uhlandstraße 25, Raum Georg Peter Schillinger (Dachgeschoss)
Dozent: Jan Wiechert, Schwäbisch Hall
Teilnahmegebühr: 10 €
Anmeldung über die VHS Öhringen
Bei Rückfragen melden Sie sich bitte an das Hohenlohe–Zentralarchiv Neuenstein
Telefon: +49 7942 94780–0; E–Mail: hzaneuenstein@la-bw.de)