Erschließung hohenzollerischer Urkunden im Landesarchiv Baden-Württemberg
Aufarbeitung von Erschließungslücken in der hohenzollerischen Urkundenüberlieferung im Staatsarchiv Sigmaringen
Das am 1. Dezember 2020 gestartete Projekt, das aus Mitteln der Stiftung Kulturgut Baden-Württemberg des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg finanziert wird, ist der Aufarbeitung von Erschließungslücken in der hohenzollerischen Urkundenüberlieferung im Staatsarchiv Sigmaringen gewidmet. Von der Stiftung Kulturgut wurde bereits seit dem 1. Juli 2019 das Vorgängerprojekt gefördert, welches die Separierung und Verpackung der fraglichen Urkunden zum Ziel hat, die nun fachgerecht erschlossen werden.
In den Blick genommen werden bislang nicht oder gänzlich unzureichend verzeichnete Urkunden aus Kernbeständen der Abteilung. Die Zugänglichkeit dieser Überlieferung des 12. bis 19. Jahrhunderts ist wesentliche Voraussetzung für das Bearbeiten verschiedenster Fragestellungen zur Landesgeschichte Hohenzollerns in Mittelalter und Früher Neuzeit.
Gliederung in mehrere Teilprojekte
In der ersten Förderphase vom 1. Dezember 2020 bis zum 30. November 2022 wurden in den staatlichen Beständen des Staatsarchivs Sigmaringen zunächst die Urkunden der (gefürsteten Grafschaft) Zollern bzw. des Fürstentums Hohenzollern-Hechingen (Ho 1 T 1-6), der Grafschaft Sigmaringen bzw. des Fürstentums Hohenzollern-Sigmaringen (Ho 80 T 2) bzw. Ho 80 A T 1, der Deutschordensherrschaft Hohenfels (Ho 160 T 2), der Grafschaft Veringen (Ho 170 T 2) sowie der Herrschaften Jungnau (Ho 171 T 3), Trochtelfingen (Ho 172 T 2) und und Gammertingen-Hettingen (Ho 173/174 T 2) verzeichnet und in Form von Onlinefindmitteln veröffentlicht. Anschließend stand die Urkundenüberlieferung des als Depositum im Staatsarchiv Sigmaringen verwahrten Fürstlich Hohenzollernschen Haus- und Domänenarchivs im Mittelpunkt, insbesondere die der Bestände des Hausarchivs Sigmaringen (FAS HS 1-80 T 1-6), der Grafschaft Sigmaringen (FAS DS 1 T 1-5) und der auswärtigen Besitzungen der Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen (FAS DS 1 T 8-10).Am 1. Mai 2023 ist das Erschließungsprojekt dank Unterstützung der Stiftung Kulturgut in eine zweite Förderphase gestartet. Diese widmet sich ausschließlich Urkunden des Depositums Fürstlich Hohenzollernsches Haus- und Domänenarchiv. Neben weiterer urkundlicher Überlieferung der Grafschaft Sigmaringen (FAS DS 1 T 6) und Auswärtiger Besitzungen der Fürsten von Hohenzollern-Sigmaringen (FAS DS 1 T 11) wird vor allem jene der Herrschaften Haigerloch-Wehrstein (FAS DS 3 T 1), Gammertingen-Hettingen (FAS DS 5 T 1), Jungnau (FAS DS 9 T 1) und Trochtelfingen (FAS DS 11 T 1), der Deutschordensherrschaft Achberg (FAS DS 25 T 1), des Klosters Beuron (FAS DS 26 T 1), der Murischen Herrschaft Glatt (FAS DS 27 T 1) sowie der Stift Buchauischen Herrschaft Straßberg (FAS DS 38 T 1) in den Blick genommen.
Vorausgeht der Verzeichnung wiederum ein vom gleichen Drittmittelgeber finanziertes Vorgängerprojekt, in dem seit 1. März 2023 die betreffenden Urkunden aus den Mischbeständen separiert und fachgerecht verpackt werden.
Wie schon in der ersten Förderphase werden die Urkunden für den Zeitraum bis 1600 in Form von Vollregesten erschlossen, um den gängigen Recherchestrategien für Quellen aus dieser Zeitphase entgegen zu kommen und damit einen angemessenen Nutzerkomfort zu bieten. Für das 17. bis 19. Jahrhundert sind demgegenüber aufgrund andersartiger Nutzeransprüche Kurzregesten vorgesehen.
Eine parallel zur fachlichen Erschließung laufende Verknüpfung mit Normdaten zu Personen und Orten ermöglicht nicht zuletzt die Nachnutzbarkeit der neugeschaffenen Erschließungsdaten in regionalen oder überregionalen Archiv- und Landeskundeplattformen wie etwa dem Archivportal-D, LEO-BW oder anderen Online-Informationssystemen. Nach Abschluss des Projekts werden die neu erstellten Findmittel deshalb in das Onlinefindmittelsystem des Landesarchivs Baden-Württemberg integriert.
Bei Fragen zum Projekt wenden Sie sich an: projekt.hohenzollerische-urkunden@la-bw.de