Virtueller Ausstellungskatalog

Mechthild (1419–1482) im Spiegel der Zeit

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Mechthild Vorschau
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Mechthild (1419–1482) im Spiegel der Zeit

Mechthild von der Pfalz (1419–1482) gilt als eine der bedeutendsten mittelalterlichen Frauengestalten in der Geschichte des deutschen Südwestens. Die Tochter des bayerisch–pfälzischen Kurfürsten Ludwig III. und der Mechthild von Savoyen ging 1436 mit Graf Ludwig von Württemberg die Ehe ein; ihre Hochzeit in Stuttgart bot ein prächtiges Schauspiel. Aus der Verbindung gingen fünf Kinder hervor, darunter die Grafen Ludwig II. und Eberhard V. im Bart von Württemberg. Nach der Landesteilung Württembergs 1442 residierten Mechthild und Ludwig im Uracher Landesteil. Nach dem frühen Tod Ludwigs 1450 zog sich Mechthild auf das Schloss Böblingen zurück, das ihr als Wittum zur Verfügung stand. 1452 vermählte sie sich mit Erzherzog Albrecht von Österreich, dem Bruder des Kaisers. Die Ehe blieb kinderlos und war überwiegend eine Ehe auf Distanz: Mechthild hielt Hof in Rottenburg, während ihr Gatte vor allem in fernen Landen weilte. 1463 wurde Mechthild ein zweites Mal Witwe und sollte auch nicht mehr heiraten.
Bereits während ihrer Jugendjahre war Mechthild mit der glänzenden Heidelberger Hofkultur in Berührung gekommen. In Rottenburg sollte sie einen "Musenhof" führen, an dem sie namhafte Vertreter von Wissenschaft, Literatur und Kunst um sich scharte. Mechthild machte ihre Residenz zu einer Heimstätte für die Ritterdichtung des ausgehenden Mittelalters. Bewundert wurde ihre Bibliothek, die nach ihrem Tod an die pfalzgräfliche Familie fiel. Den 600. Geburtstag dieser schillernden und vielschichtigen Fürstin nimmt das Hauptstaatsarchiv Stuttgart zum Anlass, ihre Person und ihr politisches, kulturelles und gesellschaftliches Wirken durch eine breit angelegte kulturhistorische Ausstellung, die vom 09.05. bis zum 30.08.2019 zu sehen ist, zu würdigen. Die gezeigten Exponate werden zu einem großen Teil im Hauptstaatsarchiv Stuttgart verwahrt. Hinzu kommen einige Leihgaben.

Sämtliche Bilder und Texte der virtuellen Ausstellung sind dem weitaus umfangreicheren Begleitband (ISBN 978–3–17–036526–1) zur Ausstellung entnommen, der über das Hauptstaatsarchiv Stuttgart käuflich erworben werden kann.