Ausstellung "Demokratie wagen? Baden 1818-1919" als virtueller Rundgang
Vermutlich kennen Sie das Problem: Eine interessante Ausstellung wird gezeigt. Natürlich möchte man sie sehen, schiebt aber den Besuch mal wieder solange auf, bis der letzte Öffnungstag verstrichen ist. Dafür gibt es nun eine Lösung. Besuchen Sie die Ausstellung doch einfach an Ihrem heimischen PC, unterwegs auf dem Tablet, Ihrem Smartphone oder mit einer VR–Brille! Bewegen Sie sich am Bildschirm nach Belieben und völlig unabhängig von Öffnungszeiten durch den virtuellen Ausstellungsraum, betrachten und vergrößern Sie die Infotafeln und einzelne Exponate. Fußspuren markieren dabei den Weg durch die Schau — Augen– und Lupensymbole verweisen auf Details, die durch einen Klick erreichbar sind. Ein Lageplan dient der Orientierung im virtuellen Raum.
Möglich wird Ihr Ausstellungsbesuch durch ein Virtuelles Panorama bzw. einen 360–Grad–Rundgang, der sich in jedem Browser betrachten lässt. In einem Pilotprojekt hat ein spezialisierter Dienstleister die Schau „Demokratie wagen? Baden 1818-1919„ des Generallandesarchivs Karlsruhe zunächst fotografiert. Die dabei entstandenen Einzelaufnahmen fügte er anschließend zu einem Gesamtpanorama zusammen und ergänzte sie um weiterführende Informationen zu ausgewählten Objekten.
Der virtuelle Rundgang der Ausstellung „Demokratie wagen? Baden 1818–1919“ nimmt Sie mit auf den demokratiegeschichtlichen Weg Badens von der Monarchie zur Republik, von der Französischen Revolution bis zum Grundgesetz. Er stellt die politische Teilhabe der badischen Bevölkerung, ihren Kampf um die Volkssouveränität sowie die Durchsetzung universaler Menschen– und Bürgerrechte in den Mittelpunkt der Betrachtung. Er erzählt dies nicht als stetige Erfolgsgeschichte, er benennt auch die Gegenspieler und Widerstände auf dem Weg zur Volksherrschaft.
Der Virtuelle Rundgang präsentiert zentrale Dokumente, Prozesse und Ereignisse, bietet aber auch biografische und regionale Zugänge zu den Grundlagen unseres Staatsverständnisses. Er rückt zentrale Orte der Demokratiegeschichte ins Bewusstsein und lässt Zeitzeugen zu Wort kommen, die historische Begebenheiten aus ihrer Sicht schildern oder kommentieren.
Der virtuelle Rundgang will Empathie für die handelnden Akteure hervorrufen und deren Einsatz für ein demokratisches Gemeinwesen würdigen. Er möchte einen Beitrag zur Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrem demokratischen Gemeinwesen leisten. Ihm geht es darum, die Bürgerinnen und Bürger in ihrer historischen und politischen Urteilskraft zu stärken und sie gegen die Einflüsterungen von Demokratiegegnern zu immunisieren.
Der virtuelle Rundgang möchte ausdrücklich junge Menschen ansprechen. Mit Hilfe von pädagogischem Begleitmaterial für die Sekundarstufen I und II, das Sie bequem herunterladen können (Link zum Artikel mit den Arbeitsblättern), ermöglicht er Einzelbetrachtern sowie auch Schulklassen und studentischen Gruppen eine fundierte inhaltliche Auseinandersetzung mit der Demokratiegeschichte im deutschen Südwesten. Sein Ziel ist es, in Zeiten der sinkenden parlamentarischen Legitimierung, der Fake–News und des völkischen Populismus die Errungenschaft individueller Freiheitsrechte zu verdeutlichen.