Der Musiker
Erhält man durch die Dienstakten ein anschauliches Bild vom Wirken des Lehrers Bach, so bleiben dessen musikalische Verdienste eher im Hintergrund. Immerhin erfahren wir, dass Bach die 40 Gulden für seine Adjunkttätigkeit erhielt und davon ein Anteil in Höhe von 10 Gulden, also ein Viertel, für das Neujahrssingen in Öhringen gezahlt wurde. Die Organisation dieser Feierlichkeiten, wohl mit einem Chor gut singender Schüler aus Öhringen, war also ihm anvertraut. Als Lehrer vermittelte Bach seinen Schülern auch die Musik, etwa im Gesangunterricht.
Dass Johann Heinrich Bach komponiert hat, ist einer Akte über die Feierlichkeiten der Heirat des Erbprinzen Ludwig Friedrich Karl in Öhringen im Jahr 1749 zu entnehmen. Bei Tafel wurde damals eine Kantate vor dem Brautpaar und allen Gästen aufgeführt, die von ihm und seinem Bruder komponiert worden war. Der bei Holl in Öhringen gedruckte Text ist erhalten, die Noten der Musik leider nicht. Jedenfalls wurden sie noch nicht aufgefunden.
Das Orgelspiel Bachs in der Stiftskirche ist leider in den Akten zu wenig dokumentiert, als dass wir ein anschauliches Bild davon erhalten, was und wie gespielt wurde. Eine zufällig entdeckte Notiz aus den 1770er Jahren belegt aber, dass Bach eher ein traditioneller Musiker war, also Musikstücke aufführte, die damals nicht mehr als modern galten. Das wurde ihm von seinen Zeitgenossen zum Vorwurf gemacht. Das heißt aber nicht, dass er kein guter und engagierter Musiker war.
Vielleicht finden sich noch Dokumente, die den Musiker Johann Heinrich Bach zur Geltung kommen lassen und uns helfen, ihn besser kennenzulernen.