Kapitel 3: Die Goldene Bulle und der Erzbischof von Trier
Der Erzbischof von Trier nahm bei der deutschen Königswahl traditionell eine herausragende Position ein. Bereits laut Sachsenspiegel sollte er als erster seine Stimme abgeben, und nach den Bestimmungen der Goldenen Bulle behielt er dieses Vorrecht bei. Der wesentliche Einfluss, den Erzbischof Balduin von Trier bei den Vorbereitungen zur Goldenen Bulle und deren Kodifizierung durch seinen Großneffen Karl IV. ausübte, wird deutlich und lässt den Trierer aus dem Hause Luxemburg als einen wesentlichen Gestalter der deutschen Verfassungsentwicklung im frühen 14. Jahrhundert ansprechen.