Kapitel 6: Der Kaiser und das Geld. Die Münzpolitik Karls IV.
In die Zeit Karls IV. fällt eine große geldgeschichtliche Umbruchphase. Seit der Karolingerzeit wurden über Jahrhunderte fast ausschließlich Silbermünzen geprägt, im 13. Jahrhundert begannen die reichen Handelsstädte Italiens, wie Florenz, Genua und Venedig, goldene Münzen zu prägen. Diese Goldgulden verbreiteten sich rasch in Europa, wobei das Münzbild verändert wurde. Auch in Böhmen wurden unter Karls Vater, König Johann, seit 1325 Goldgulden geprägt.
Die Silbermünzen veränderten sich, nachdem in Böhmen große Silbervorkommen entdeckt wurden. Aus der Prägestätte Kutná Hora (Kuttenberg) kamen um 1300 große Mengen von Silbermünzen, die als Prager Groschen neben den Tournosen die bisher gebräuchlichen Silberpfennige ablösten.